Buchtitel, Herausgeberinnen und Verlagslogo.

Handbuch Demokratiebildung und Fachdidaktik. Band 1: Grundlagen und Querschnittsaufgaben

Sabine Achour, Matthias Sieberkrob, Detlef Pech, Johanna Zelck, Philip Eberhard, 2025

Was kann alles unter Demokratiebildung verstanden werden? Welche Ansätze zur theoretischen Reflexion und praktischen Umsetzung von Demokratiebildung gibt es in den verschiedenen Schulformen? Die Autor:innen setzen sich in ihren Beiträgen kritisch mit gesellschaftspolitischen und pädagogischen Perspektiven auseinander. Sie diskutieren spezifische Herausforderungen der Demokratiebildung wie Inklusion, Partizipation und den Umgang mit Ideologien der Ungleichwertigkeit. Vor dem Hintergrund der Zunahme von Rechtspopulismus, der Verbreitung menschenfeindlicher Einstellungen und Handlungen wie Antisemitismus, Rassismus, Antifeminismus, Verschwörungsglauben und einer zunehmenden Billigung und Realisierung verbaler und körperlicher Gewalt gegen Politiker:innen und Andersdenkende entsteht ein Spannungsverhältnis zwischen politischer Bildung, Demokratieförderung und Prävention. Demokratiebildung sollte hier als Realisierung der Kinder- und Menschenrechte und des Anspruchs an Inklusion in Schulen verstanden werden. Die Vielfalt der fachdidaktischen Perspektiven in den Beiträgen bietet eine interdisziplinäre Grundlage zur Verankerung von Demokratiebildung als Querschnittsaufgabe in der Schule.

Das Handbuch ist kostenfrei als Open Access über den externen Link verfügbar.

Übersicht des Infoportals mit einzelnen Materialien zum Thema Kinderrechte.

Infoportal: Kinderrechte in Kommunen

Deutsches Kinderhilfswerk e.V., Kinderfreundliche Kommunen e. V., 2023

Auf dem Infoportal finden Mitarbeitende in Städten und Gemeinden Informationen dazu, wie Kinderrechte im Verwaltungshandeln zu berücksichtigen sind. Die gesammelten Materialien sollen dabei unterstützen, Angebote, Planungen und Strukturen auf kommunaler Ebene im Sinne der Interessen von Kindern zu verbessern. Die Materialien auf dem Infoportal Kinderrechte in Kommunen umfassen zum Beispiel Checklisten, Satzungen, Fachartikel, Erklärvideos, Gutachten, Arbeitshilfen, Beteiligungsmethoden und Konzepte.

Das Portal richtet sich an Mitarbeiter:innen in Verwaltungen und politische Entscheidungsträger:innen in Kommunen wie zum Beispiel Bürgermeister:innen und Gemeinderäte.

Eine Weltkarte, die Überschrift Migration und Soziale Arbeit und Text.

Institutioneller Rassismus in Kindertageseinrichtungen. Erscheinungsformen und Handlungsstrategien

Migration und Soziale Arbeit, Ausgabe 1, 2024

Die Ausführungen machen deutlich, wie frühkindliche Bildungseinrichtungen trotz des Anspruchs, Bildungsungleichheit abzubauen, rassistische Ungleichheiten (re-)produzieren können. Basierend auf zwei qualitativen Forschungsprojekten in Berlin (2021–2023) identifizieren die Autor:innen, dass institutionelle Ausschlussprozesse sowohl den Zugang zu Kitas als auch die Lernumgebung beeinflussen. Wissensbestände, Handlungspraktiken und strukturelle Rahmenbedingungen tragen zur Reproduktion von Rassismus bei. Es fehlen etablierte Strategien zur Thematisierung und zum Umgang mit Rassismus in Kitas, und eine unzureichende Professionalisierung erschwert die effektive Bearbeitung von Diskriminierung. Die Autor:innen betonen die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit Auswahlkriterien, Repräsentation und Beschwerdewegen, um inklusive und diskriminierungskritische Bildung zu gewährleisten.
Das Brandenburger Tor, Wahrzeichen der Stadt Berlin, davor fliegen Seifenblasen.

Der Jugend-Check

Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung FÖV, 2017

Mit dem Jugend-Check werden die Auswirkungen geplanter Gesetzesvorhaben auf junge Menschen zwischen 12 und 27 Jahren geprüft und sichtbar gemacht. Die Ergebnisse der Jugend-Checks werden in den Gesetzgebungsprozess eingebracht. Die Prüfung wird anhand von wissenschaftlichen Kriterien durch das Kompetenzzentrum Jugend-Check durchgeführt. Es werden alle Gesetzesvorhaben der Bundesregierung geprüft, unabhängig vom Ressort. Die Prüfkriterien sind standardisiert und umfassen verschiedene Lebensbereiche junger Menschen, damit die Auswirkungen von Gesetzen systematisch und differenziert dargestellt werden können.

Die Ergebnisse der Jugend-Checks werden der Stelle mitgeteilt, die für den Gesetzentwurf zuständig ist. Junge Menschen werden über verschiedene Beteiligungsformate in den Jugend-Check miteinbezogen. Der Jugend-Check trägt dazu bei, dass junge Menschen in Gesetzesvorhaben sichtbarer werden und sensibilisiert Politik, Verwaltung und Fachöffentlichkeit für die Belange junger Menschen.

Die Zielgruppen des Jugend-Checks sind das jeweils federführende Ministerium und politische Entscheidungsträger:innen. Abgeordnete der federführenden und mitberatenden Fachausschüsse im Deutschen Bundestag werden mit den Jugend-Checks ebenfalls angesprochen. Der Jugend-Check eignet sich weiterhin zum Einsatz im Politikunterricht sowie in der außerschulischen politischen Bildungsarbeit, um Beteiligungsmöglichkeiten auszuprobieren und aufzuzeigen.

Jugendseite zum Jugend-Check

Junge Menschen zwischen 12 und 27 Jahren werden mit einer eigenen Jugendseite angesprochen, die ermöglicht, sich über die Jugend-Checks zu informieren und sich selbst an den Checks zu beteligen.

Link: Jugend-Seite zum Jugend-Check in jugendgerechter Sprache

Jugend-Check-App

Die Jugend-Check App bietet die Möglichkeit, junge Menschen datenschutzkonform und anonym zu geplanten Gesetzesvorhaben zu befragen. Junge Menschen zwischen 12 und 27 Jahren können ihre Perspektiven zu einem geplanten Gesetz an das Kompentenzzentrum Jugend-Check senden. Die Ergebnisse werden ausgewertet und bei der Erstellung des Jugend-Checks berücksichtigt.

Link: Jugend-Check-App

Der Jugend-Check Thüringen

Thüringen ist das erste Bundesland, das den Jugend-Check auf Landesebene eingeführt hat. Der Jugend-Check in Thüringen ist ein Instrument zur Gesetzesfolgenabschätzung nach dem Vorbild des Jugend-Checks auf Bundesebene. Für die Umsetzung wurden das Verfahren und das Prüfinstrument an die Thüringer Rahmenbedingungen angepasst.

Link: Jugend-Check Thüringen

Drei Menschen legen farbige große Dokumente in einen riesigen Briefumschlag.

Rechte von Care-Leaver*innen

Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen e.V. IGfH und Institut für Sozial und Organisationspädagogik, Stiftung Universität Hildesheim, 2024

In dieser Broschüre geht es um den Übergang, wenn junge Menschen stationäre Erziehungshilfen wie Wohngruppen, Pflegefamilien oder andere betreute Wohnformen verlassen. Dieser Übergang wird Leaving Care (Englisch: die Pflege verlassen) genannt. Der Übergang ins Erwachsenenleben ist für die jungen oft Menschen sehr kompliziert. Ab dem Auszug aus stationären Hilfeformen müssen sie sich selbst um ihren Lebensunterhalt kümmern. Dafür können junge Menschen arbeiten gehen und ein eigenes Einkommen erzielen, sie können Ausbildungshilfen erhalten oder Bürger:innengeld bekommen. Weiterhin ist es wichtig zu schauen, ob weitere Unterstützung und Begleitung durch die Kinder- und Jugendhilfe oder durch andere Sozialrechtskreise benötigt wird.

Die Broschüre gibt Informationen zu den Rechten auf Betreuungsleistungen und finanzielle Unterstützung innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe, im Übergang und in nachgehenden Sozialleistungssystemen, die in Anspruch genommen werden können. Er richtet sich u. a. an Care Leaver*innen, Fachkräfte und Pflegeeltern.

Eine Frau schaut zusammen mit Kindern auf eine Weltkugel.

Kinderrechte in pädagogischen Beziehungen. Band 2: Forschungszugänge

Annedore Prengel & Ursula Winklhofer, 2014

Die Beziehungen zwischen Pädagog:innen und Kindern und Jugendlichen sind wegweisend für die weiteren Bildungsstationen der jungen Menschen. Werden Kinder und Jugendliche von Pädagog:innen anerkannt und ermutigt oder werden sie gedemütigt und verletzt? Der Band richtet sich an Wissenschaftler:innen, Studierende und Praktiker:innen aus allen bildungswissenschaftlichen Disziplinen, pädagogischen Arbeitsfeldern und Fachgebieten.

Band 2 gibt erstmals einen Überblick über Vorhaben in der internationalen menschen- und kinderrechtlich orientierten Beziehungsforschung. Theoretische Grundlagen und deren Verortung in den Kinderrechten werden dargelegt, wissenschaftliche Debatten und internationale Forschungsfelder werden vorgestellt. Verschiedene Aspekte der kinderrechtlichen Forschung werden in Beiträgen der Forschung zu Diskriminierung, Gewalt und deren Konsequenzen für die Lern- und Leistungsmotivation von Schüler:innen aufgezeigt. Einzelne Studien und ihre Befunde zur Gestaltung pädagogischer Beziehungen und ihrer kinderrechtlichen Verbesserung werden diskutiert.

 

Grüner Hintergrund mit Bildern, in denen Erwachsene Macht über Kinder ausüben.

Themenheft Nr. 38: Adultismus in der Kita

nifbe - Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung, 2022

Adultismus heißt, dass Ältere unfaire Macht auf Jüngere ausüben, weil sie den Jüngeren gegenüber ein Überlegenheitsgefühl haben. Alle Kinder erleben in irgendeiner Form Adultismus. Kinder werden auf diese Weise diskriminiert und Erwachsene missbrauchen ihre Macht in ihren Beziehungen zu Kindern und üben so Adultismus aus. Insbesondere für pädagogische Fachkräfte ist die Auseinandersetzung mit den Formen von Adultismus, durch die Kinder von älteren Menschen unfair behandelt werden, wichtig. Hier braucht es ein Bewusstsein für eigene Adultismen und eine Reflektion des eigenen Handelns.

In der Broschüre werden die Begriffe Macht und Diskriminierung behandelt und die Folgen für Kinder und das gesellschaftliche Zusammenleben thematisiert. Beispiele laden zur Thematisierung von Adultismus mit pädagogischen Fachkräften und auch mit Kindern im Bereich der frühkindlichen Bildung ein.

Ein Poster mit bunten Sprechblasen mit Text, Illustrationen und Pfeilen.

Adultismus-Plakat

CJD Nord Christliches Jugenddorfwerk Deutschland, 2022

Im Rahmen des Modellprojektes „Der Teilhabe-Rabe und die Schatzkiste frühkindlicher Demokratieerfahrung“ des CJD Nord ist ein Poster zur Diskriminierungsform Adultismus entstanden. Auf dem Poster wird der Begriff Adultismus erklärt. Mit Sätzen wie "Dafür bist du noch zu jung!" oder "Das geht Kinder noch nichts an." werden adultistische Einstellungen und Verhalten von Erwachsenen beschrieben. Dabei wird davon ausgegangen, dass Erwachsene intelligenter und kompetenter als Kinder und Jugendliche sind und sich über sie hinwegsetzen können, einfach, weil sie älter sind. Auf dem Poster wird gezeigt, wie sich diese Machtmechanismen im Alltag auf erschiedenen Ebenen zeigen. Das Material eignet sich zum Beispiel zur Sensibilisierung von pädagogischen Fachkräften in der frühkindlichen Bildung.

Weitere Informationen zu dem Modellprojekt finden sich auf der Website „Der Teilhabe-Rabe und die Schatzkiste frühkindlicher Demokratieerfahrung“ des CJD Nord.

Screenshot der Website mit Text und Fotos junger Erwachsener, die an bunten Aktenschränken stehen und eine Hand an ein Ohr gelegt haben.

Folge 64: Kinderschutz – (k)ein Teil des Studiums der Sozialen Arbeit?! im Kinderschutz Podcast

Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel + Gretel, 2025

Kinderschutz - (k)ein Teil des Studiums der Sozialen Arbeit?!

Vielen ist nicht bekannt, dass die meisten Fachkräfte der Sozialen Arbeit keine Seminare oder Vorlesungen zum Kinderschutz in Ihrem Studium besucht haben. Gerade einmal die Hälfte der Studiengänge der Sozialen Arbeit bieten entsprechende Module in ihrer Lehre an. Prof. Dr. Maud Nordstern beschreibt im Gespräch mit Kathinka Beckmann zentrale Elemente des Kinderschutzes, die in Kerncurricula sozialer Studiengänge verankert werden müssen, um Fachkräfte gut auf ihre spätere Verantwortung vorzubereiten.

Zum Kinderschutz Podcast:

Seit 2021 sprechen die Gastgeber:innen des Kinderschutz Podcasts alle zwei Wochen mit unterschiedlichen Menschen aus Öffentlichkeit, Wissenschaft und Praxis zu Themen des Kinderschutzes. Der Podcast richtet sich an pädagogische und soziale Fachkräfte, an Lehrer:innen sowie an alle, die in ihrem Alltag und Beruf Verantwortung für Kinder übernehmen und Entscheidungen treffen.

Triggerwarnung: Einzelne Folgen können Beispiele und Schilderungen enthalten, die sich auf sexualisierte Gewalthandlungen und deren Folgen für die Betroffenen beziehen, diese Themen und Aussagen können belastend und retraumatisierend sein.

Broschürencover mit Titel Logo und blauem und rotem angeschnittenen Sechseck.

Adultismus im Kontext der UN-Kinderrechtskonvention

Deutsches Kinderhilfswerk e.V., 2024

Wenn jüngere Menschen wegen ihres Alters diskriminiert werden, wird das Adultismus genannt. Das Konzept des Adultismus setzt sich kritisch mit Macht auseinander. Grundlage für die vorliegende Broschüre war ein Fachaustausch des Deutschen Kinderhilfswerkes, in dem Expert:innen das Thema Adultismus aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet haben: Wie werden Kinderrechte beispielsweise in der Schule mitgedacht und umgesetzt? Wie kann für und mit statt über Kinder geforscht werden? Welche Praxiserfahrungen gibt es mit Kinder- und Jugendbeteiligung auf kommunaler Ebene?