Der Berliner Rechstag als 3D-Modell auf einem Smartphone mit einem Play-Button.

Studie: How to Sell Democracy Online Fast

Das Progressive Zentrum, Bertelsmann Stiftung, Stiftung Mercator, 2025

In der Studie wurde untersucht, wie junge Menschen über TikTok und Instagram mit demokratischen Inhalten erreicht werden können. Dafür wurden zehntausende Kurzvideos im Zeitraum von Juni bis Dezember 2024 analysiert, eine repräsentative Befragung durchgeführt und Fokusgruppen mit jungen Menschen im Alter von 16 bis 27 Jahren einbezogen. Die Ergebnisse zeigen, dass provokative und populistische Inhalte oft eine deutlich höhere Reichweite erzielen als Beiträge demokratischer Akteur:innen. Damit demokratische Botschaften junge Menschen besser erreichen, empfehlen die Autor:innen der Studie, Inhalte stärker an den Stil und die Sprache der Plattformen anzupassen – etwa durch persönliche Ansprache, verständliche Sprache und visuell ansprechende Formate.
Grünes Cover der Zeitschrift Menschenrechte und Entwicklung

Das Konzept der Intersektionalität und seine Bedeutung für die Menschenrechte

Michael Krennerich Leitung, Christina Binder, Tessa Debus, Elisabeth Holzleithner und Weitere, 2021

In dem Artikel erklärt Crenshaw, wie Intersektionalität – das Zusammenspiel mehrerer Unterdrückungs- und Diskriminierungsachsen wie Geschlecht, Rassismus, Klasse, Ethnie oder Religion – unabdingbar ist für ein vollständiges Verständnis und den Schutz von Menschenrechten. In vielen Fällen werden Menschen nicht einfach allein „wegen ihres Geschlechts“ oder „wegen ihrer Herkunft“ benachteiligt, sondern genau an der Schnittstelle mehrerer Identitäten, wodurch spezifische, oft übersehene Vulnerabilitäten entstehen. Um diese wirksam anzugehen, fordert die Autorin unter anderem eine kontextbezogene Analyse, bessere Datenerhebung, methodische Ansätze, die bewusst nach mehreren Dimensionen der Unterdrückung suchen, sowie Institutionen, die diese Schnittstellen bei Gesetzgebung, Berichterstattung und Schutzmechanismen systematisch berücksichtigen. Der Artikel ist unter dem angegebenen Link via Open Access abrufbar.

Der Artikel ist erschienen in: Zeitschrift für Menschenrechte, Jahrgang 15, 2021, Nr.1, S. 142-166.

Orange book cover with title and author's name.

Childism. Confronting Prejudice Against Children

Yale University Press, 2013

In Childism Elisabeth Young-Bruehl argues that society harbors a systemic prejudice against children—“childism”—analogous to racism or sexism, which legitimizes a wide spectrum of harmful behaviors from neglect and abuse to more subtle injustices. She maintains that meaningful reform requires us to identify and challenge the underlying cultural forces and motives fostering childism, rather than merely categorizing abuses or punishing perpetrators. Drawing on psychoanalysis, legal and social theory, literature, and case studies, Young-Bruehl emphasizes the importance of recognizing children’s voices and rebalancing power dynamics between adults and children to secure children’s rights.

Beitrag in deutscher Sprache:
In Childism beschreibt Elisabeth Young-Bruehl „Childism“ als eine tief verwurzelte Vorurteilsform gegenüber Kindern, vergleichbar mit Rassismus oder Sexismus. Diese Haltung rechtfertigt Misshandlungen, Vernachlässigung und subtile Formen der Ungerechtigkeit. Young-Bruehl plädiert dafür, nicht nur einzelne Fälle von Missbrauch zu bestrafen, sondern die kulturellen und psychologischen Ursachen von Childism zu erkennen und zu hinterfragen. Auf Basis von Psychoanalyse, Sozial- und Rechtstheorie sowie Fallstudien betont sie die Notwendigkeit, Kinderstimmen ernst zu nehmen und Machtverhältnisse zwischen Erwachsenen und Kindern neu auszubalancieren, um echte Kinderrechte zu sichern.

Junge Menschen klettern auf einem riesigen Paragraf herum.

Kinder haben Rechte. Songtexte für Kinder im Grundschulalter

Zartbitter e.V., 2022

Zusammen mit Kindern des Kölner Domchors wurden acht Songs produziert, die die Rechte von Kindern auf Schutz, Selbstbestimmung und Ausdruck thematisieren. Die Lieder haben Titel wie „Kinder haben Rechte“, „Blödes Gefühl“, „Leg das ma weg!“, „Mein Lieblingssinn“, „Geheimnis“, „Jungs sind doof (Mädchen sind öde)“, „Das ist kein Verrat“ und „Freundschaft“. Themen und Gefühle wie persönliche Grenzen, Geheimnisse, Vorurteile und Freundschaft werden kindgerecht angesprochen. Ein Songbook mit Texten und Materialien zu den Songs steht kostenlos zum Herunterladen zur Verfügung. Das Heft kann als gedrucktes Exemplar bestellt werden. Das Album ist über Streaming-Dienste wie Spotify verfügbar.
Ein Kind in einer Schulklasse zeigt auf ein Kind, das sich meldet.

Die Kindheit von morgen gestalten: Für jedes Kind, jedes Recht

Unicef Österreich, 2024

Das Unterrichtsmaterial richtet sich an Schüler:innen von 8 bis 14 Jahren und vermittelt die UN-Kinderrechtskonvention auf interaktive Weise. Es bietet Stundenpläne, Arbeitsblätter und Methoden, um Kinderrechte und ihren Zusammenhang mit den Globalen Entwicklungszielen zu verstehen, über Fortschritte und Herausforderungen zu diskutieren und eigene Ideen für eine kinderfreundliche Zukunft zu entwickeln. Konkret werden die Kinderrechte auf Beteiligung (Artikel 12), faire Behandlung (Artikel 2) Bildung (28) Leben und gesunde Entwicklung (Artikel 6 und Artikel 24) sowie das Recht auf Spiel und Freizeit (Artikel 31) vermittelt. Kreative Methoden fördern dabei Teilhabe, Reflexion und gemeinschaftliches Lernen im Unterricht.
Abbildung einer grünen Stadtsilhouette mit dem Podcasttitel stadtvisionen.

stadtvisionen – jung gedacht

Kinderfreundliche Kommunen Köln, Berlin-Pankow und Mannheim, 2024

In der Podcastreihe werden Personen zur Umsetzung der Kinderrechte auf lokaler Ebene interviewt. Es werden Gespräche mit Expert:innen geführt, die Handlungsspielräume und Herausforderungen vor Ort beleuchten – z. B. wie Städte und Landkreise kinderfreundlicher werden können, wie Beteiligung junger Menschen funktioniert und wo noch große Lücken sind etwa bei Bildung, bei der Unterbringung geflüchteter Kinder oder bei Gewaltprävention. Der Podcast richtet sich an Fachkräfte aus der Verwaltung und interessierte Menschen, die sich über die Umsetzung der Kinderrechte informieren wollen.
Menschen protestieren auf einer Demonstration für ihre Rechte.

Toolbox Menschenrechte. Material- und Methodensammlung für Unterricht, Projekttage und Aktionen

Misereor e.V., 2025

Die Toolbox bietet ist eine umfangreiche Material- und Methodensammlung für den schulischen Einsatz in Sekundarstufe I und II und enthält Anregungen für Einstieg zum Thema Menschenrechte, zur Erarbeitung, Vertiefung und Sicherung und weiterführendem Handeln. In den didaktischen Hinweisen und Übungen werden zentrale Aspekte der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte aufgegriffen: die Wesensmerkmale der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (z. B. Universalität, Unteilbarkeit etc.), konkrete Verletzungen und Fragestellungen im Alltag, globale Zusammenhänge und Verantwortung (z. B. Lieferketten, digitale Welt, Menschenhandel). Ein eigenes Kapitel Kinderrechte sind Menschenrechte richtet sich mit Lernplakaten an Schüler:innen bis Klasse 6. Enthalten sind Lernplakate zu Kinderrechten global, zu Kinderarbeit und Ausbeutung, zu Gewalt und Vernachlässigung sowie zu Kindern auf der Flucht. Schüler:innen können mit den Übungen der Toolbox für Menschenrechte sensibilisiert und zur kritischen Reflexion angeregt werden. Handlungsmöglichkeiten für ein Handeln im Sinn der Menschenrechte werden ebenfalls vorgestellt.

A child holds up a picture they have drawn themselves with colored stripes.

See Me, Hear Me: A Guide to Using the UN Convention on the Rights of Persons with Disabilities to Promote the Rights of Children

Save the Children UK, 2009

The advocacy guide helps advocates, governments, and civil society to use the UN Convention on the Rights of Persons with Disabilities (CRPD) — in conjunction with the UN Convention on the Rights of the Child (UNCRC) — to protect and promote the rights of children with disabilities. The guide includes a comparative overview of relevant articles from both Conventions, close examinations of the rights of children in areas such as education, health, family life, inclusion, and justice, and offers practical guidance for advocacy strategies and examples of good practice. It underscores the importance of involving children with disabilities as advocates for their own rights and supports implementation through legal, policy, and awareness-raising tools.
Eine Hand mit Karten, die verschiedene Farben haben.

Kartenset „Gewaltprävention und Ressourcenbildung“

Landesarbeitsgemeinschaft Kunst & Medien NRW e.V., 2025

Das Kartenset ist ein Werkzeug für pädagogische Fachkräfte, um Themen wie Mobbing, Gewalt oder digitale Herausforderungen alltagsnah und sensibel zu bearbeiten. Es enthält Frage- und Hinweiskarten für Kinder und Jugendliche von 6 bis 18 Jahren sowie einer vereinfachten Version für Kinder im Grundschulalter und ist in sechs farblich sortierte Kategorien gegliedert: Digitale Welt, Mobbing, Gewaltprävention, Stärken & Ressourcen, Methodenkarten sowie Hilfekarten. Mit wenig Text, klaren Impulsen und spielerischen Zugängen eröffnet es Gespräche, stärkt die Selbstwahrnehmung und ist flexibel als Einstieg, Vertiefung oder methodischer Baustein in der pädagogischen Arbeit einsetzbar. Es kann zum Beispiel im Rahmen von Workshops zu Kinderrechten oder Gewaltprävention genutzt werden.
Ein Mensch sät Körner auf einem Zeitstrahl aus.

Connecting The Dots – Geschichten von Unterdrückung und Widerstand

glokal e.V., 2021

Das eLearning-Tool nutzt die Zeitstrahlmethode, um Stimmen und Perspektiven sichtbar zu machen, die in der dominanten Geschichtsschreibung oft fehlen und rückt dabei Fragen von Macht, Gerechtigkeit und Menschenrechten in den Mittelpunkt. Mit Zitaten aus über 500 Jahren und aus vielen Teilen der Welt macht es sichtbar, wie Menschen sich gegen Kolonialismus, Rassismus, Ausbeutung oder Ausgrenzung gewehrt haben – und wie diese Kämpfe bis heute weiterwirken. Diese vielfältigen Sichtweisen helfen, die Vergangenheit kritisch zu verstehen, Leerstellen zu füllen und neue Ideen für eine gerechtere Zukunft zu entwickeln.

In Ergänzung zu dem eLearning-tool ist eine Broschüre erhältlich, in der ebenfalls hegemoniale und widerständige Perspektiben anhand von Zitaten aus 500 Jahren unterschiedlicher Geschichtsschreibungen gegenübergestellt werden. In dem Material erhalten Leser:innen inhaltliche und methodisch-didaktische Anregungen für dekoloniale Bildungsarbeit. Hier ist die Broschüre zu finden.

Article in English:

The eLearning tool uses the timeline method to highlight voices and perspectives that are often missing from mainstream historiography, focusing on issues of power, justice, and human rights. With quotes from over 500 years and from many parts of the world, it shows how people have resisted colonialism, racism, exploitation, and exclusion—and how these struggles continue to have an impact today. These diverse perspectives help to critically understand the past, fill in gaps, and develop new ideas for a more just future.

In addition to the e-learning tool, a brochure is available that also contrasts hegemonic and resistant perspectives using quotes from 500 years of different historiographies. The material provides readers with content-related and methodological-didactic suggestions for decolonial education work. Here you can find the brochure.