Screenshot mit Logo, Überschrift und Text.

Umsetzung der Kinderrechtskonvention in Deutschland

Deutsches Institut für Menschenrechte e. V., 2020

Auf der Website sind folgende zentrale Dokumente und Informationen zu finden: Angaben zur Ratifizierung der UN‑Kinderrechtskonvention von 1992 und deren drei Fakultativprotokollen zu Kriegsteilnahme, Kinderhandel und Individualbeschwerden. Es finden sich eine Reihe wichtiger Unterlagen zum aktuellen Staatenberichtsverfahren kombinierter 5./6. Bericht, eingereicht im April 2019, darunter:

  • Die deutschen Staatenberichte in Deutsch, Englisch und einer kindgerechten Fassung,

  • Parallelberichte der Monitoring‑Stelle UN-KRK von Oktober 2019, ergänzt 2020,

  • NGO‑Parallelberichte (Schattenberichte) zum Beispiel von der National Coalition, Kinderrechtereport u. a.,

  • die „List of Issues“ (Fragenliste vom 4. März 2021),

  • Deutschlands schriftliche Antworten (Replies, Mai 2022),

  • aufgezeichnete Berichtsprüfungen,

  • sowie die abschließenden Bemerkungen des UN‑Ausschusses von September 2022.

Dokumente zu früheren Staatenberichten und -verfahren sowie deutsche Übersetzungen sind ebenfalls verlinkt sowie die Aussicht auf den kombinierten 7. und 8. Bericht, der bis zum 24. April 2027 fällig ist.

Eine Grafik mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen und den Kinderrechten.

Hintergrund: Kinderrechte und SDGs

Unicef Deutschland, 2021

Mit der Agenda 2030 wurden im Jahr 2015 die globalen 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) beschlossen, mit dem übergeordneten Prinzip „Leave no one behind“ – niemand darf zurückbleiben. Viele dieser SDGs stehen in direktem Zusammenhang mit den Rechten von Kindern, denn nur durch die Verwirklichung ihrer Rechte – wie Zugang zu Gesundheit, Bildung, Schutz vor Gewalt sowie gleiche Chancen – kann nachhaltige Entwicklung erreicht werden. In dem Artikel wird betont, dass die Kinderrechte ein integraler Bestandteil der SDGs sind und in sämtlichen Bereichen – von Armutsbekämpfung über Umwelt bis hin zur Stärkung sozialer Systeme – aktiv umgesetzt werden müssen, damit jedes Kind weltweit eine faire und sichere Zukunft hat.
Kinder und Jugendliche schauen auf ein Smartphone und stellen einer KI Fragen.

Was ist Künstliche Intelligenz? Wo sie uns im Alltag begegnet und wie sie funktioniert

Beltz & Gelberg Verlag, 2024

Das Sachbuch richtet sich an Kinder ab etwa 8 Jahren und erklärt, wo Künstliche Intelligenz (KI) im Alltag steckt – in Handys, Navis, Sprachassistenten, Streamingdiensten oder sogar Staubsaugerrobotern. Es zeigt, wie KI durch Algorithmen, neuronale Netze und maschinelles Lernen arbeitet und zum Beispiel Muster erkennt, selbstständig dazulernt oder anhand von Gesichtsausdruck und Stimme Gefühle erkennt. Zudem beleuchtet es Chancen und Risiken: Datenschutz, Stromverbrauch, algorithmische Vorurteile, Einsatz in der Medizin oder Pflege – und gibt praktische Tipps für einen souveränen Umgang mit persönlichen Daten. Mit Fragen wie „Was passiert beim Programmieren?“ oder „Kann KI schon Gedichte schreiben?“ und humorvollen Illustrationen lädt das Buch zum Lesen, Verstehen und Mitdenken ein. So erhalten junge Leser:innen eine anschauliche und verständliche Einführung in die Technik, die sie in ihrem Alltag begleitet und Denkanstöße für einen reflektierten Umgang damit.
Deckblatt mit angeschnittenen roten und blauen Sechsecken und Überschriften.

Gutachten bezüglich der ausdrücklichen Aufnahme von Kinderrechten in das Grundgesetz nach Maßgabe der Grundprinzipien der UN-Kinderrechtskonvention

Deutsches Kinderhilfswerk e.V., 2017

In dem Gutachten von Hofmann und Donath im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerks wird untersucht, inwiefern die UN-Kinderrechtskonvention im deutschen Recht angemessen umgesetzt ist. Es zeigt, dass Kinderrechte zwar aus allgemeinen Grundrechten ableitbar sind, in der Praxis jedoch oft unzureichend berücksichtigt werden – etwa in gerichtlichen Entscheidungen. Die Autoren empfehlen deshalb, zentrale Kinderrechte – wie das Vorrangprinzip des Kindeswohls, das Beteiligungsrecht sowie das Recht auf Förderung und Schutz – ausdrücklich im Grundgesetz zu verankern. Das würde die Rechte von Kindern stärken, ihre Durchsetzung erleichtern und rechtliche Klarheit schaffen.
Eine Wimpelkette mit Kinderrechten, einem Dino und einem Teddy.

Du hast nicht immer recht. Doch du hast immer Rechte!

Verlag Freies Geistesleben, 2025

Das Buch enthält zwölf Kurzgeschichten. In jeder Geschichte wird ein spezifisches Kinderrecht wie Meinungsfreiheit, Schutz, Bildung oder Spiel anhand alltäglicher oder fantasievoller Situationen kindgerecht vermittelt. Ein Vorwort von Kirsten Boie führt in die Bedeutung der Kinderrechte ein, und am Ende jeder Geschichte wird der entsprechende UN-Artikel erklärt. Das Buch eignet sich zum Vorlesen oder Selberlesen und lädt Kinder sowie Erwachsene dazu ein, Kinderrechte kennenzulernen, zu reflektieren und aktiv im Alltag zu leben.
Ein Laptop mit Fotos von Kindern, die unscharf sind.

Zum sensiblen Umgang mit Kinderfotos und -videos in Institutionen und Organisationen

Save the Children Deutschland e.V., in Kooperation mit jugendschutz.net, 2025

Mit der Publikation sollen Schulen, Kitas, Vereine und andere Einrichtungen dafür sensibilisert werden, dass auch „harmlose“ Alltagsaufnahmen von Kindern online von pädokriminellen Täter:innen missbraucht werden können – etwa durch sexuelle Kommentare, Deepfake-Manipulation oder Download in Foren. Der Leitfaden erklärt die rechtlichen Grundlagen wie Menschenwürde, Persönlichkeitsschutz und Urheberrechte und zeigt, wie risikoärmere von riskanterer Bildnutzung unterschieden wird. Er enthält praxisnahe Empfehlungen zur Auswahl, Veröffentlichung und technischen Sicherung von Foto- und Videomaterial sowie Checklisten und Illustrationen für Institutionen. Ziel ist es, durch bewusste Entscheidungen den digitalen Kinderschutz zu stärken und Missbrauch vorzubeugen – inklusive Hinweise auf Beratungsangebote und Hilfestellen.
Ein Kind hält eine Waage als Zeichen für einen Gerichtsprozess in der Hand.

Kindgerechte Justiz in der strafgerichtlichen Praxis. Über die Rechte von Kindern und Jugendlichen als Zeug*innen

Deutsches Institut für Menschenrechte / Deutsches Kinderhilfswerk; CC BY-NC-ND 4.0, 2024

In der Studie wird analysiert, wie gut deutsche Gerichte die Rechte von Kindern und Jugendlichen als Zeug:innen wahren. Sie zeigt große Unterschiede zwischen den Bundesländern und erhebliche Defizite: etwa beim Zugang zu kindgerechter Information, bei der Ausstattung von Vernehmungsräumen und bei der psychosozialen Prozessbegleitung. Die Autor:innen fordern bundesweite Mindeststandards, bessere Datenlage und gesetzliche Anpassungen, um das Strafverfahren kindgerechter zu gestalten.
Ein Foto einer lachenden Person, darunter eine Audiospur und ein Play-Symbol.

Podcast „Auf die ersten Jahre kommt es an“: Wie Lerngeschichten den Blick auf Kinder verändern

FRÖBEL Bildung und Erziehung gGmbH und nifbe - Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung, 2025

Die Diplom‑Sozialwissenschaftlerin Klara Schlömer erläutert, wie die Beobachtungsmethode Lerngeschichten die Wahrnehmung von Kindern in der Frühpädagogik grundlegend verändert. Statt isolierte Fähigkeiten wie Malen oder Schneiden zu betrachten, rücken Lerngeschichten das dahinterliegende Lernen ins Zentrum – Engagement, Neugier, Ausdruck und Verantwortungsübernahme – und legen dabei eine wertschätzende Haltung zugrunde. Der neuseeländische Ansatz Te Whāriki bildet dafür die theoretische Basis. Durch Erzählen und Beobachtung wird Beziehungspflege sichtbar, und Fachkräfte lernen, mit wenigen Mitteln selbst solche Geschichten zu erstellen. Die Folge beleuchtet zentrale Fragen: Was sind Lerngeschichten, was versteht man unter Lerndispositionen, wie gelingt der Einstieg – und welche Hürden gibt es auf diesem Weg.

Lerngeschichten eröffnen eine ganzheitliche, beziehungsorientierte Perspektive auf kindliches Lernen und stärken so sowohl die individuelle Entwicklung der Kinder als auch die Professionalität der pädagogischen Begleitung.

Alle Podcast-Folgen sind über den externen Link zu finden und können auf Soundcloud und Spotify angehört werden.

A world map on which areas are marked red, green and yellow, depending on how well children's rights are implemented.

The KidsRights Index 2025. Report

KidsRights Foundation, Erasmus University Rotterdam, 2025

The KidsRights Index is an annual global ranking that measures how well countries respect and support children’s rights. Developed by the KidsRights Foundation in partnership with Erasmus University Rotterdam, the index evaluates around 194 countries based on five key areas: the right to life, health, education, protection, and an enabling environment for child rights. It aims to hold governments accountable and raise awareness about progress and challenges in implementing the UN Convention on the Rights of the Child.

KidsRights Index 2025

The 2025 edition highlights a global mental health emergency among youth—over 14 % of 10–19-year-olds experience mental health issues, with suicide ranking as the third leading cause of death for ages 15–29—and draws links between problematic social media use and increased suicide attempts in many countries. While top performers include Greece, Iceland, Luxembourg, and Germany, Afghanistan ranks lowest. Lithuania moved up dramatically by strengthening legal and institutional support for children's rights.

Older editions of the KidsRights Index can be downloaded here.

 

Beitrag in deutscher Sprache:

Der KidsRights Index ist ein jährliches globales Ranking, das misst, wie gut die Länder die Rechte der Kinder achten und ihre Umsetzung unterstützen. Der von der KidsRights Foundation in Zusammenarbeit mit der Erasmus-Universität Rotterdam entwickelte Index bewertet rund 194 Länder anhand von fünf Schlüsselbereichen: das Recht auf Leben, Gesundheit, Bildung, Schutz und ein förderliches Umfeld für Kinderrechte. Ziel des Index ist es, die Regierungen zur Rechenschaft zu ziehen und das Bewusstsein für die Fortschritte und Herausforderungen bei der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention zu schärfen.

KidsRights Index 2025

In der Ausgabe 2025 wird die globale Ntfallsituation der psychischen Gesundheit von Jugendlichen hervorgehoben - mehr als 14 % der 10- bis 19-Jährigen leiden unter psychischen Problemen, wobei Selbstmord die dritthäufigste Todesursache in der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen ist - und ein Zusammenhang zwischen problematischer Nutzung sozialer Medien und zunehmenden Selbstmordversuchen in vielen Ländern hergestellt. Während Griechenland, Island, Luxemburg und Deutschland zu den Spitzenreitern zählen, rangiert Afghanistan auf dem letzten Platz. Litauen hat sich durch die Stärkung der rechtlichen und institutionellen Unterstützung für die Rechte von Kindern deutlich verbessert.

Ältere Ausgaben des KidsRights Index können hier heruntergeladen werden.

Ein orangefarbenes Deckblatt mit Icons wie Büchern, Messengern und Controllern.

KIM-Studie 2024. Kindheit, Internet, Medien

Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest, 2025

Seit 1999 untersucht der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) regelmäßig, welche Rolle Medien im Alltag von 6- bis 13-jährigen Kindern spielen. Die KIM-Studie ist als langfristiges Forschungsprojekt konzipiert, um den kontinuierlichen Wandel der Medienlandschaft und die daraus resultierenden Veränderungen im Medienverhalten von Kindern nachvollziehen zu können. Für jede Erhebung werden etwa 1.200 Kinder in persönlichen Interviews befragt; ihre Erziehungsberechtigten nehmen ergänzend schriftlich teil.

KIM-Studie 2024

Die KIM-Studie 2024 zeigt, dass Kinder zwischen 6 und 13 Jahren zunehmend digital unterwegs sind: Über die Hälfte ist täglich online, fast die Hälfte besitzt ein eigenes Smartphone. Streamingdienste wie Netflix haben klassische Fernsehsender als wichtigste Bewegtbildquelle abgelöst. Auch Social Media wird trotz Altersbeschränkungen häufiger genutzt, oft ohne elterliche Kontrolle. Dennoch bleibt das Lesen von Büchern stabil. Die Studie belegt einen klaren Trend zur frühen und intensiven digitalen Mediennutzung.

Hier können KIM-Studien aus den vergangenen Jahren aufgerufen werden.