Übersicht der Website mit verschiedenen Werkzeugen für die Jugendarbeit.

Werkzeugbox „Jugend gerecht werden“

jugendgerecht.de, 2019

Methodensammlung für mehr Jugendgerechtigkeit

In der Werkzeugbox findet sich eine breite Auswahl an Materialien und Methoden, die beim Engagement für einen jugendgerechten Ort hilfreich sind. In verschiedenen Handlungsfeldern empfehlen wir praktische Tools, theoretisches Hintergrundwissen und Argumentationsstützen – ausgewählt für Politik und Verwaltung, für Fachkräfte in der Jugendarbeit und für Jugendliche selbst. Die Toolbox wird kontinuierlich ergänzt.

Übersicht mit Bildern zu Ausstellungen von Unicef über Kinder und ihre Rechte.

Unicef-Ausstellungen zu Kinderrechten

Deutsches Komitee für UNICEF e.V., 2007, 2011, 2014, 2017, 2022

Unicef stellt verschiedene Ausstellungen zu kinderrechtlichen Themen zur Ausleihe und zum Download bereit. Die Ausstellungen haben thematische Schwerpunkte wie zum Beispiel der Krieg in der Ukraine, Kinderrechte, Gewalt, Kindersoldaten und Wasser für alle. Die Ausstellungen enthalten zumeist Fotografien oder Karikaturen und Texte zu den jeweiligen Themen. Die Ausstellungen können zur Sensibilisierung für die Kinderrechte im Allgemeinen und einzelne kinderrechtliche Themenfelder in der Schule, im Jugendclub, im Gemeindehaus und in weiteren Kontexten genutzt werden.
In drei Kreisen ist ein Porträtfoto, eine Menora und ein Feuerlöscher zu sehen.

Umgang mit Antisemitismus in der Grundschule

Anne Frank Zentrum, 2022

In der deutschen Gesellschaft sind antisemitische Vorurteile und Diskriminierungen sehr verbreitet. Bereits in der Grundschule kommen Kinder immer häufiger in Kontakt mit antisemitischen Aussagen und Bildern. Ziel der vorliegenden Handreichung ist es, pädagogische Fachkräfte und Leher:innen in einem proaktiven Umgang mit Antisemitismus zu unterstützen und ihnen Hinweise zum Vorgehen bei antisemitischen Vorfällen in der Grundschule an die Hand zu geben.

Kinder sollen in ihrem Handeln, Denken und ihren Fähigkeiten bestärkt werden, gegen Diskriminierung einzutreten. In der Handreichung finden sich Methoden und Zugänge zur Auseinandersetzung mit antisemitischen Stereotypen und Diskriminierung. Es werden Möglichkeiten altersgerechter Zugänge zu den nationalsozialistischen Verbrechen aufgezeigt. Mit Hintergrundwissen, Methoden und Hinweisen zu weiterführenden Materialien und außerschulischen Lernorten.

Drei junge Männer mit Häftlingskleidung stehen mit einem US-Soldat vor einem KZ.

Die Befreiung

Bayerischer Rundfunk, 2020

In dem Podcast Die Befreiung geht es um die letzten Tage und Wochen des 2. Weltkriegs. In den Folgen wird diese Zeit aus der Perspektive von jungen Menschen erzählt, die von den Nationalsozialist:innen in Konzentrationslager (KZ) deportiert wurden und auf ihre Befreiung warten. Beim letzten Zählappell vor der Befreiung des KZ Dachau waren allein 1057 Gefangene unter 18 Jahren inhaftiert und 300 Frauen mit Kindern. Viele Jugendliche machten sich bei der Einlieferung älter als sie waren, um ihre Überlebenschancen zu erhöhen, daher ist von einer hohen Dunkelziffer Minderjähriger in den Konzentrationslagern auszugehen.

In den Podcasts werden zum Beispiel die Geschichten der Brüder Marcel, Danielle und Guilbert Durnez erzählt, die damals 16, 18 und 20 Jahre alt waren. Sie wurden als politische Häftlinge erst ins KZ Auschwitz, dann ins KZ Buchenwald und schließlich ins KZ Flossenbürg deportiert, wo sie zu Zwangsarbeit in einem Flugzeugwerk und einem Steinbruch gezwungen wurden. Oder die Geschichte des 16-jährigen Ben Lesser und seinem älteren Cousin, die in dem so genannten Todeszug vom KZ Buchenwald zum KZ Dachau deportiert wurden. In den Beschreibungen der jungen Menschen wird von dem Alltag in den Konzentrationslagern erzählt, von der Arbeit, zu der die jungen Menschen gezwunden wurden, von ihren Gedanken und Wünschen.

Die Podcasts eignen sich zur Beschäftigung mit dem Alltag und der Lebenswelt von jungen Menschen, die während des 2. Weltkrieges von den Nationalsozialist:innen verfolgt wurden. Weitere Anknüpfungspunkte zur pädagogischen Arbeit bieten die Quellen der einzelnen Podcastfolgen sowie das Angebot eines virtuellen Rundgangs über die KZ-Gedenkstätte Dachau. Der Rundgang erzählt die Geschichte der Befreiung des KZ Dachau durch die Amerikaner und bezieht interaktiv historische Fotos und Aufzeichnungen von Augenzeug:innen mit ein.

Ein Kalender mit gezeichneten Kindern und Erwachsenen mit Sprechblasen.

Kein-Adultismus-Kalender; CC BY-NC-ND

Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e.V. (AdB), 2025

Der Kalender regt dazu an, sich jeden Monat mit Adultismus auseinanderzusetzen. Adultismus ist die Diskriminierung von jüngeren Menschen aufgrund ihres Alters. Der Kein-Adultismus-Kalender wurde von einer 11-jährigen initiiert, die sich gegen Adultismus einsetzt und sich für mehr Beteiligung von Kindern engagiert. Der Kalender ist in partizipativen Workshops mit Kindern entstanden und war eine Zusammenarbeit mit der Alice-Salomon-Hochschule, dem AdB-Modellprojekt „Demokratie-Profis in Ausbildung! Politische Bildung mit Kindern“ und dem Offenen Kinder- und Jugendtreff Atelier89 in Berlin. Die Originalseiten wurden im Siebdruckverfahren gedruckt.

Der Kalender ist über den externen Link als Download-Version für die Jahre 2025/2026 sowie als immerwährender Kalender verfügbar.

Young people demonstrate for climate rights and hold up signs.

Climate rights, climate citizens with special regard to children

Justice and Environment (J&E), 2025

Katja Dozsa focuses in her webinar on children's climate rights, emphasizing their inclusion in environmental decision-making. It highlights the severe impacts of climate change on children, including health risks, psychological distress, and exacerbated social inequalities. She argues that children should be recognized as active climate citizens, not just passive affected persons, and should participate in policy-making, protests, and international discussions. Despite legal frameworks like the UN Convention on the Rights of the Child and the European Convention on Human Rights, children lack direct political influence, necessitating legal safeguards and institutional support. She calls for stronger legal frameworks, better access to justice, and increased awareness to ensure meaningful child participation in climate governance.

The webinar, which took place as part of the Enrich project, can also be found on the website of the environmental law network Justice and Environment, along with other contributions.

Beschreibung auf Deutsch:

Katja Dozsa gibt einen Überblick über die Klimarechte von Kindern und betont deren Einbeziehung in umweltpolitische Entscheidungen. Sie hebt die schwerwiegenden Auswirkungen des Klimawandels auf Kinder hervor, darunter gesundheitliche Risiken, psychische Probleme und verschärfte soziale Ungleichheiten. Sie argumentiert, dass Kinder als aktive Klimabürger und nicht nur als passive Leidtragende anerkannt werden und an politischen Entscheidungen, Protesten und internationalen Diskussionen teilnehmen sollten. Trotz rechtlicher Rahmenbedingungen wie der UN-Kinderrechtskonvention und der Europäischen Menschenrechtskonvention haben Kinder keinen direkten politischen Einfluss, was rechtliche Absicherungen und institutionelle Unterstützung erforderlich macht. Sie fordert einen stärkeren Rechtsrahmen, einen besseren Zugang zur Justiz und eine stärkere Sensibilisierung, um eine sinnvolle Beteiligung von Kindern an der Klimapolitik zu gewährleisten.

Das Webinar wurde im Rahmen des Enrich-Projektes durchgeführt und kann, neben weiteren Beiträgen, auch auf der Website des europäischen Umweltrecht-Netzwerks Justice and Envoronment gefunden werden.

Übersicht des Infoportals mit einzelnen Materialien zum Thema Kinderrechte.

Infoportal: Kinderrechte in Kommunen

Deutsches Kinderhilfswerk e.V., Kinderfreundliche Kommunen e. V., 2023

Auf dem Infoportal finden Mitarbeitende in Städten und Gemeinden Informationen dazu, wie Kinderrechte im Verwaltungshandeln zu berücksichtigen sind. Die gesammelten Materialien sollen dabei unterstützen, Angebote, Planungen und Strukturen auf kommunaler Ebene im Sinne der Interessen von Kindern zu verbessern. Die Materialien auf dem Infoportal Kinderrechte in Kommunen umfassen zum Beispiel Checklisten, Satzungen, Fachartikel, Erklärvideos, Gutachten, Arbeitshilfen, Beteiligungsmethoden und Konzepte.

Das Portal richtet sich an Mitarbeiter:innen in Verwaltungen und politische Entscheidungsträger:innen in Kommunen wie zum Beispiel Bürgermeister:innen und Gemeinderäte.

Eine Weltkarte, die Überschrift Migration und Soziale Arbeit und Text.

Institutioneller Rassismus in Kindertageseinrichtungen. Erscheinungsformen und Handlungsstrategien

Migration und Soziale Arbeit, Ausgabe 1, 2024

Die Ausführungen machen deutlich, wie frühkindliche Bildungseinrichtungen trotz des Anspruchs, Bildungsungleichheit abzubauen, rassistische Ungleichheiten (re-)produzieren können. Basierend auf zwei qualitativen Forschungsprojekten in Berlin (2021–2023) identifizieren die Autor:innen, dass institutionelle Ausschlussprozesse sowohl den Zugang zu Kitas als auch die Lernumgebung beeinflussen. Wissensbestände, Handlungspraktiken und strukturelle Rahmenbedingungen tragen zur Reproduktion von Rassismus bei. Es fehlen etablierte Strategien zur Thematisierung und zum Umgang mit Rassismus in Kitas, und eine unzureichende Professionalisierung erschwert die effektive Bearbeitung von Diskriminierung. Die Autor:innen betonen die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit Auswahlkriterien, Repräsentation und Beschwerdewegen, um inklusive und diskriminierungskritische Bildung zu gewährleisten.
Das Brandenburger Tor, Wahrzeichen der Stadt Berlin, davor fliegen Seifenblasen.

Der Jugend-Check

Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung FÖV, 2017

Mit dem Jugend-Check werden die Auswirkungen geplanter Gesetzesvorhaben auf junge Menschen zwischen 12 und 27 Jahren geprüft und sichtbar gemacht. Die Ergebnisse der Jugend-Checks werden in den Gesetzgebungsprozess eingebracht. Die Prüfung wird anhand von wissenschaftlichen Kriterien durch das Kompetenzzentrum Jugend-Check durchgeführt. Es werden alle Gesetzesvorhaben der Bundesregierung geprüft, unabhängig vom Ressort. Die Prüfkriterien sind standardisiert und umfassen verschiedene Lebensbereiche junger Menschen, damit die Auswirkungen von Gesetzen systematisch und differenziert dargestellt werden können.

Die Ergebnisse der Jugend-Checks werden der Stelle mitgeteilt, die für den Gesetzentwurf zuständig ist. Junge Menschen werden über verschiedene Beteiligungsformate in den Jugend-Check miteinbezogen. Der Jugend-Check trägt dazu bei, dass junge Menschen in Gesetzesvorhaben sichtbarer werden und sensibilisiert Politik, Verwaltung und Fachöffentlichkeit für die Belange junger Menschen.

Die Zielgruppen des Jugend-Checks sind das jeweils federführende Ministerium und politische Entscheidungsträger:innen. Abgeordnete der federführenden und mitberatenden Fachausschüsse im Deutschen Bundestag werden mit den Jugend-Checks ebenfalls angesprochen. Der Jugend-Check eignet sich weiterhin zum Einsatz im Politikunterricht sowie in der außerschulischen politischen Bildungsarbeit, um Beteiligungsmöglichkeiten auszuprobieren und aufzuzeigen.

Jugendseite zum Jugend-Check

Junge Menschen zwischen 12 und 27 Jahren werden mit einer eigenen Jugendseite angesprochen, die ermöglicht, sich über die Jugend-Checks zu informieren und sich selbst an den Checks zu beteligen.

Link: Jugend-Seite zum Jugend-Check in jugendgerechter Sprache

Jugend-Check-App

Die Jugend-Check App bietet die Möglichkeit, junge Menschen datenschutzkonform und anonym zu geplanten Gesetzesvorhaben zu befragen. Junge Menschen zwischen 12 und 27 Jahren können ihre Perspektiven zu einem geplanten Gesetz an das Kompentenzzentrum Jugend-Check senden. Die Ergebnisse werden ausgewertet und bei der Erstellung des Jugend-Checks berücksichtigt.

Link: Jugend-Check-App

Der Jugend-Check Thüringen

Thüringen ist das erste Bundesland, das den Jugend-Check auf Landesebene eingeführt hat. Der Jugend-Check in Thüringen ist ein Instrument zur Gesetzesfolgenabschätzung nach dem Vorbild des Jugend-Checks auf Bundesebene. Für die Umsetzung wurden das Verfahren und das Prüfinstrument an die Thüringer Rahmenbedingungen angepasst.

Link: Jugend-Check Thüringen

Drei Tiere schauen auf ein viertes Tier, das einen Koffer hinter sich her zieht.

Der Koffer

Fischer Sauerländer Verlag, 2020

In der Bilderbuchgeschichte geht es um Toleranz und Mitmenschlichkeit. Ein Fremder kam eines Tages an. Er hatte nur einen Koffer dabei und war sehr müde. Hase, Vogel und Fuchs fragen sich, was der Fremde will, woher er gekommen ist und was in seinem Koffer ist. Sie finden den Fremden mit dem Koffer komisch. Sie glauben dem Fremden nicht, als er sagt, dass seine Lieblingstasse und sein Zuhause in seinem Koffer sind. Als er vor Müdesein einschläft, brechen Hase, Vogel und Fuchs den Koffer auf. In dem Koffer ist eine zerbrochene Tasse und ein Foto von einem Zuhause. Die drei haben ein schlechtes Gewissen. Sie kleben die Tasse zusammen und bauen eine Hütte für den Fremden. Sie wollen sich jetzt alle besser kennenlernen.

In der Bilderbuchgeschichte, die für Kinder ab 4 Jahren empfohlen wird, geht es darum, wie wichtig es ist, Fremden mit Offenheit zu begegnen.