Young people demonstrate for climate rights and hold up signs.

Climate rights, climate citizens with special regard to children

Justice and Environment (J&E), 2025

Katja Dozsa focuses in her webinar on children's climate rights, emphasizing their inclusion in environmental decision-making. It highlights the severe impacts of climate change on children, including health risks, psychological distress, and exacerbated social inequalities. She argues that children should be recognized as active climate citizens, not just passive affected persons, and should participate in policy-making, protests, and international discussions. Despite legal frameworks like the UN Convention on the Rights of the Child and the European Convention on Human Rights, children lack direct political influence, necessitating legal safeguards and institutional support. She calls for stronger legal frameworks, better access to justice, and increased awareness to ensure meaningful child participation in climate governance.

The webinar, which took place as part of the Enrich project, can also be found on the website of the environmental law network Justice and Environment, along with other contributions.

Beschreibung auf Deutsch:

Katja Dozsa gibt einen Überblick über die Klimarechte von Kindern und betont deren Einbeziehung in umweltpolitische Entscheidungen. Sie hebt die schwerwiegenden Auswirkungen des Klimawandels auf Kinder hervor, darunter gesundheitliche Risiken, psychische Probleme und verschärfte soziale Ungleichheiten. Sie argumentiert, dass Kinder als aktive Klimabürger und nicht nur als passive Leidtragende anerkannt werden und an politischen Entscheidungen, Protesten und internationalen Diskussionen teilnehmen sollten. Trotz rechtlicher Rahmenbedingungen wie der UN-Kinderrechtskonvention und der Europäischen Menschenrechtskonvention haben Kinder keinen direkten politischen Einfluss, was rechtliche Absicherungen und institutionelle Unterstützung erforderlich macht. Sie fordert einen stärkeren Rechtsrahmen, einen besseren Zugang zur Justiz und eine stärkere Sensibilisierung, um eine sinnvolle Beteiligung von Kindern an der Klimapolitik zu gewährleisten.

Das Webinar wurde im Rahmen des Enrich-Projektes durchgeführt und kann, neben weiteren Beiträgen, auch auf der Website des europäischen Umweltrecht-Netzwerks Justice and Envoronment gefunden werden.

Übersicht des Infoportals mit einzelnen Materialien zum Thema Kinderrechte.

Infoportal: Kinderrechte in Kommunen

Deutsches Kinderhilfswerk e.V., Kinderfreundliche Kommunen e. V., 2023

Auf dem Infoportal finden Mitarbeitende in Städten und Gemeinden Informationen dazu, wie Kinderrechte im Verwaltungshandeln zu berücksichtigen sind. Die gesammelten Materialien sollen dabei unterstützen, Angebote, Planungen und Strukturen auf kommunaler Ebene im Sinne der Interessen von Kindern zu verbessern. Die Materialien auf dem Infoportal Kinderrechte in Kommunen umfassen zum Beispiel Checklisten, Satzungen, Fachartikel, Erklärvideos, Gutachten, Arbeitshilfen, Beteiligungsmethoden und Konzepte.

Das Portal richtet sich an Mitarbeiter:innen in Verwaltungen und politische Entscheidungsträger:innen in Kommunen wie zum Beispiel Bürgermeister:innen und Gemeinderäte.

Eine Weltkarte, die Überschrift Migration und Soziale Arbeit und Text.

Institutioneller Rassismus in Kindertageseinrichtungen. Erscheinungsformen und Handlungsstrategien

Migration und Soziale Arbeit, Ausgabe 1, 2024

Die Ausführungen machen deutlich, wie frühkindliche Bildungseinrichtungen trotz des Anspruchs, Bildungsungleichheit abzubauen, rassistische Ungleichheiten (re-)produzieren können. Basierend auf zwei qualitativen Forschungsprojekten in Berlin (2021–2023) identifizieren die Autor:innen, dass institutionelle Ausschlussprozesse sowohl den Zugang zu Kitas als auch die Lernumgebung beeinflussen. Wissensbestände, Handlungspraktiken und strukturelle Rahmenbedingungen tragen zur Reproduktion von Rassismus bei. Es fehlen etablierte Strategien zur Thematisierung und zum Umgang mit Rassismus in Kitas, und eine unzureichende Professionalisierung erschwert die effektive Bearbeitung von Diskriminierung. Die Autor:innen betonen die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit Auswahlkriterien, Repräsentation und Beschwerdewegen, um inklusive und diskriminierungskritische Bildung zu gewährleisten.
Das Brandenburger Tor, Wahrzeichen der Stadt Berlin, davor fliegen Seifenblasen.

Der Jugend-Check

Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung FÖV, 2017

Mit dem Jugend-Check werden die Auswirkungen geplanter Gesetzesvorhaben auf junge Menschen zwischen 12 und 27 Jahren geprüft und sichtbar gemacht. Die Ergebnisse der Jugend-Checks werden in den Gesetzgebungsprozess eingebracht. Die Prüfung wird anhand von wissenschaftlichen Kriterien durch das Kompetenzzentrum Jugend-Check durchgeführt. Es werden alle Gesetzesvorhaben der Bundesregierung geprüft, unabhängig vom Ressort. Die Prüfkriterien sind standardisiert und umfassen verschiedene Lebensbereiche junger Menschen, damit die Auswirkungen von Gesetzen systematisch und differenziert dargestellt werden können.

Die Ergebnisse der Jugend-Checks werden der Stelle mitgeteilt, die für den Gesetzentwurf zuständig ist. Junge Menschen werden über verschiedene Beteiligungsformate in den Jugend-Check miteinbezogen. Der Jugend-Check trägt dazu bei, dass junge Menschen in Gesetzesvorhaben sichtbarer werden und sensibilisiert Politik, Verwaltung und Fachöffentlichkeit für die Belange junger Menschen.

Die Zielgruppen des Jugend-Checks sind das jeweils federführende Ministerium und politische Entscheidungsträger:innen. Abgeordnete der federführenden und mitberatenden Fachausschüsse im Deutschen Bundestag werden mit den Jugend-Checks ebenfalls angesprochen. Der Jugend-Check eignet sich weiterhin zum Einsatz im Politikunterricht sowie in der außerschulischen politischen Bildungsarbeit, um Beteiligungsmöglichkeiten auszuprobieren und aufzuzeigen.

Jugendseite zum Jugend-Check

Junge Menschen zwischen 12 und 27 Jahren werden mit einer eigenen Jugendseite angesprochen, die ermöglicht, sich über die Jugend-Checks zu informieren und sich selbst an den Checks zu beteligen.

Link: Jugend-Seite zum Jugend-Check in jugendgerechter Sprache

Jugend-Check-App

Die Jugend-Check App bietet die Möglichkeit, junge Menschen datenschutzkonform und anonym zu geplanten Gesetzesvorhaben zu befragen. Junge Menschen zwischen 12 und 27 Jahren können ihre Perspektiven zu einem geplanten Gesetz an das Kompentenzzentrum Jugend-Check senden. Die Ergebnisse werden ausgewertet und bei der Erstellung des Jugend-Checks berücksichtigt.

Link: Jugend-Check-App

Der Jugend-Check Thüringen

Thüringen ist das erste Bundesland, das den Jugend-Check auf Landesebene eingeführt hat. Der Jugend-Check in Thüringen ist ein Instrument zur Gesetzesfolgenabschätzung nach dem Vorbild des Jugend-Checks auf Bundesebene. Für die Umsetzung wurden das Verfahren und das Prüfinstrument an die Thüringer Rahmenbedingungen angepasst.

Link: Jugend-Check Thüringen

Liste mit Kinder- und Jugendmuseen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Kinder- und Jugendmuseen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Bundesverband Deutscher Kinder- und Jugendmuseen e.V., 2018

Kindermuseen gibt es seit mehr als 100 Jahren. Sie sind Orte, an denen experimentiert und geforscht werden kann. In Kindermuseen wird an der Lebenswelt der Kinder angesetzt. Kinder finden dort Themen, die sie interessieren: von Naturwissenschaft über Kunst, von historischen Themen zu sozialen Fragestellungen und mehr. In den offenen Kultur- und Bildungsorten begegnen sich Familien, Gruppen, Schulklassen und Kindergartengruppen. Hier können Dinge ausprobiert und sich darüber ausgetauscht werden. Besucher:innen von Kindermuseen werden selbst zu Akteur:innen in den Ausstellungen, sie fragen nach, lernen spierisch und selbstbestimmt und manchmal gestalten sie auch mit. Oftmals kombinieren Ausstellungen in Kinder- und Jugendmuseen motorische, sinnliche und haptische Elemente miteinander.

Auf der Website des Bundesverbands Deutscher Kinder- und Jugendmuseen findet sich eine Übersicht von Kinder- und Jugendmuseen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Ein Teller mit Messer und Gabel. Darauf ist eine Sonne und dahinter Himmel.

Klima auf dem Teller. Inklusives Bildungsmaterial für die Grundschule

Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit e.V. (bezev), 2022

In dem Handbuch finden sich vielfältige Anregungen, um gemeinsam in heterogenen Gruppen zu lernen. Der Ansatz des Handbuches ist die inklusive Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Grundschule. Schüler:innen können die Zusammenhänge von Ernährung, Klima und globaler Gerechtigkeit entdecken. Das Buch ist in fünf Module aufgeteilt: Vorspeise, Gemüsebeilage, tierische Beilage, Obstsalat und Nachtisch. In dem Kapitel Gemüsebeilage geht es zum Beispiel um die Herkunft und die Transportwege von Gemüse und um Verarbeitung. In dem Kapitel Nachtisch geht es um die Beschäftigung mit Zucker, verstecktem Zucker und Lebensmittelverschwendung. Für jedes Modul gibt es Einführungstexte, Sachinformationen, Aufgaben, Arbeitsblätter und Adaptionen.

Für diese Unterstützungsbedarfe gibt es Adaptionen: Deutsch als Zweitsprache, Lernen, Kognition und Komplexität, Emotional-Soziale Entwicklung, Sehen und Wahrnehmen, Hochbegabung, Hören und Kommunikation. Die Unterstützungsbedarfe werden erläutert. Alle Arbeitsblätter, Audios und Gebärdensprachvideos sind online verfügbar und können über einen Link aus dem Handbuch abgerufen werden. Die Materialien richten sich an Schüler:innen der 3. und 4. Klasse.

Icons für verschiedene Geschlechter, eine Waage und Hände, die sich festhalten.

Bürgerrat in Aktion: Ungleichheit im Blick. Ein Planspiel zu sozialer Ungleichheit

Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0, 2025

In Deutschland ist die soziale Ungleichheit seit dem Ende der 1990er Jahre deutlich gestiegen. Das Planspiel "Bürgerrat in Aktionn: Ungleichheit im Blick. Ein Planspiel zu sozialer Ungleichheit" richtet sich an junge Menschen und regt sie an, sich mit dem Thema soziale Ungleichheit zu beschäftigen und Erkenntnisse darüber zu erlangen, was das Thema mit ihrem Leben zu tun hat und was es in der Gesellschaft bewirkt. Es gibt unterschiedliche Spielvarianten, so kann es um die Einführung eines Freizeitpasses für bedürftige Menschen, die Einrichtung einer Ganztagsschule oder die Einführung eines Grundeinkommens gehen. Konkret richtet es sich an Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 14 Jahren und an Jugendliche ab 15 Jahren mit und ohne Leseschwierigkeiten.

In dem Planspiel nehmen die Teilnehmenden die Rollen von Bürger:innen mit verschiedenen Vorstellungen von Gerechtigkeit ein. Aus diesen Rollen heraus verhandeln sie über die Einführung von Maßnahmen zur Bekämpfung von sozialer Ungleichheit in dem fiktiven Land Fontanien. Die Verhandlungen finden in einem Bürger:innenrat statt, in dem über eine Empfehlung für Maßnahmen an die fontanische Regierung abgestimmt wird. Die Teilnehmer:innen nehmen in dem Planspiel die Rollen von Bürger:innen und nicht die von Politiker:innen ein. Dies hat den Hintergrund, dass sie ein Bewusstsein für die unterschiedlichen sozialen Milieus von Bürger:innen entwickeln sollen, in denen Menschen unterschiedlich viel haben.

Längere Textblöcke sind auch als Audiodateien verfügbar. Das Planspiel kann an unterschiedlichen Stellen didaktisch vereinfacht beziehungsweise entsprechend dem Abstraktionsvermögen der Teilnehmenden auch inhaltlich vertieft werden. Ebenfalls kann die Themenauswahl und die Rollenverteilung angepasst werden. Es dauert etwa 5 bis 6 Schulstunden und kann flexibel in den Unterricht integriert werden.

 

Far-right parties and the politics of education in Europe

Far-right parties and the politics of education in Europe

Journal of Contemporary European Studies Volume 33, 2025

The article examines how far-right parties across Europe approach education policy. Traditionally, political parties have viewed education as a tool for redistributing opportunities and promoting social mobility. However, this study reveals that far-right parties prioritize education as a means to disseminate conservative and nativist values, focusing on cultural transmission rather than egalitarian objectives. By integrating existing research with six new case studies from various European countries, the authors highlight the strategies of these parties in shaping education to align with their ideological goals. This cultural emphasis in education policy reflects the far-right's broader agenda to influence societal norms and identity. Understanding these dynamics offers insights into the potential impact of far-right ideologies on the future of European education systems and societal structures.

Beschreibung auf Deutsch:

In dem Artikel wird die Bildungspolitik rechtsextremer Parteien in Europa untersucht. Während traditionelle Parteien Bildung oft als Mittel zur Umverteilung von Chancen betrachten, nutzen rechtsextreme Parteien Bildung primär zur Vermittlung konservativer und nativistischer Werte. Diese Parteien betonen kulturelle Aspekte der Bildung, um ihre ideologischen Ziele zu fördern. Der Artikel integriert bestehende Forschung mit sechs neuen Fallstudien aus verschiedenen europäischen Ländern. Diese Fallstudien zeigen, dass rechtsextreme Parteien Bildungspolitik nutzen, um ihre kulturellen Werte zu verbreiten und ihre politische Agenda zu stärken. Durch diese Fokussierung auf die kulturelle Dimension der Bildung bieten die Autor:innen Einblicke in die Strategien dieser Parteien und deren potenzielle Auswirkungen auf die zukünftige Gestaltung europäischer Bildungssysteme und Gesellschaften.

Drei Tiere schauen auf ein viertes Tier, das einen Koffer hinter sich her zieht.

Der Koffer

Fischer Sauerländer Verlag, 2020

In der Bilderbuchgeschichte geht es um Toleranz und Mitmenschlichkeit. Ein Fremder kam eines Tages an. Er hatte nur einen Koffer dabei und war sehr müde. Hase, Vogel und Fuchs fragen sich, was der Fremde will, woher er gekommen ist und was in seinem Koffer ist. Sie finden den Fremden mit dem Koffer komisch. Sie glauben dem Fremden nicht, als er sagt, dass seine Lieblingstasse und sein Zuhause in seinem Koffer sind. Als er vor Müdesein einschläft, brechen Hase, Vogel und Fuchs den Koffer auf. In dem Koffer ist eine zerbrochene Tasse und ein Foto von einem Zuhause. Die drei haben ein schlechtes Gewissen. Sie kleben die Tasse zusammen und bauen eine Hütte für den Fremden. Sie wollen sich jetzt alle besser kennenlernen.

In der Bilderbuchgeschichte, die für Kinder ab 4 Jahren empfohlen wird, geht es darum, wie wichtig es ist, Fremden mit Offenheit zu begegnen.

Zwei Kinder malen und ein Kind hält die Hand für den Stift des anderen auf.

„Gib mir mal die Hautfarbe“ Mit Kindern über Rassismus sprechen

Beltz Verlag, 2025

Das bekannte Buch zu antirassistischer Erziehung erhält eine Neuauflage mit vielen Erweiterungen der Autorinnen. Kinder profitieren von einer diversitätssensiblen und rassismuskritischen Erziehung: zu Hause in der Familie, in der Kita und in der Schule. So wird der Zusammenhalt gestärkt und Kindern ermöglicht, ihr Leben offen und unerschrocken ihr Leben zu gestalten. Eltern, pädagogische Fachkräfte und Lehrer:innen stehen vor der Aufgabe, die Entwicklung von Vorurteilen in der Erziehung anzugehen bzw. sie gar nicht erst entstehen zu lassen.

In dem Buch finden sich Hintergrundinformationen, Beispiele und Checklisten, um die genannten Themen anzugehen. Erwachsene lernen, auf ihre eigene Kindheit zu schauen und die Entstehung von Vorurteilen zu reflektieren. Die eigene Handlungskompetenz im Umgang mit Kindern kann durch Anregungen für Gespräche über Rassismus mit Kindern und Reaktionsmöglichkeiten in Alltagssituationen gestärkt werden. Weiterhin finden sich Kriterien zur Auswahl von Kindermedien wie Filmen, Büchern, Serien und Spielzeug für Kinder von 3 bis 12 Jahren, die gesellschaftliche Vielfalt abbilden.

In der aktualisierten Ausgabe sind ein Kapitel zu Colorism sowie Anregungen dazu, wie mit Kindern über Rechtsextremismus gesprochen werden kann und Strategien und Kommuniationshilfen bei Diskriminierungen hinzugekommen.